Futterumstellung beim Hund – so geht´s!
Hundebesitzer wissen: Die Ernährung ihres Vierläufers ist mitunter der wichtigste Faktor zu dessen Wohlbefinden. Futter muss höchsten (menschlichen wie caniden) Ansprüchen gerecht werden. Nun kann es aber im Laufe eines (hoffentlich langen) Hundelebens vorkommen, dass wir eine Futterumstellung durchführen müssen.
Die Gründe dafür können mannigfaltig sein:
- Neue Lebensphase, wie zb. Welpe > Adult
- Diätfutter aufgrund von Übergwicht
- Weniger Kalorien
- Von Trocken- zu Nassfutter oder umgekehrt
- Entwicklung einer Futtermittelallergie
- uvm.
Wie wichtig eine richtige Futterumstellung beim Hund ist und vor allem deren große Rolle bei der Erhaltung eines gesunden Mikrobioms erklärt Tierärztin und Molekularbiologin Natasa Xenophontos, DVM.
“Das Darmmikrobiom reagiert metabolisch auf die Nährstoffzusammensetzung in der Ernährung. Der Gehalt an Ballaststoffen, Proteinen, und Kohlenhydraten hat starke Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Mikrobioms. Veränderungen dieser Nährstoffprofile können rasche Veränderungen auf die Gesundheit bewirken. Das Darmmikrobiom trägt zum Stoffwechsel des Tieres bei, schützt vor Krankheitserregern, bildet das Immunsystem aus und beeinflusst durch diese grundlegenden Funktionen direkt oder indirekt die meisten physiologischen Funktionen des Tieres.”
Eine rasche Mikrobiomveränderung kann zu einer Dysbiose führen. Dabei handelt es sich um ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung von Bakterien im Verdauungstrakt, die somit zur Vermehrung von pathogenen Bakterien beitragen. Bei einer Dysbiose im Darm können Erscheinungen beim Tier wie
- Durchfall
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Erbrechen und
- Juckreiz auftreten.
Insofern ist eine Umstellung des Futters über einen längeren Zeitraum sinnvoll.
Eine Futterumstellung ist – unabhängig vom Grund – oftmals eine Herausforderung für Hund und Mensch. Damit es dabei, oder später mit dem neuen Futter nicht zu Beschwerden kommt, haben wir einige
Tipps für die optimale Umstellung:
- Tipp: Zeit und Geduld einplanen! Eine Futterumstellung sollte sich über mindestens 7 Tage, besser 14 Tage, erstrecken. Bei hochsensiblen Hunden kann der Prozess durchaus auch 3 Wochen dauern.
- Tipp: Verhalten des Tieres und dessen Kot im Blick behalten. Verschlechtert sich das Wohlbefinden des Hundes oder verändert sich die Kotkonsistenz, besser einen Schritt zurück.
- Tipp: Erfolgt die Umstellung auf reines Trockenfutter, ist es mitunter nötig, dem Hund mehr Wasser zur Verfügung zu stellen als bisher.
Futterumstellung, der Ablauf:
Das alte Futter wird Schritt für Schritt durch das neue (zb. entoVITAL hypoallergenic) ausgetauscht. Im ersten Schritt werden nur kleine Teile des Futters ersetzt. Je nach Akzeptanz dessen kann man ca. 1/4 des gewohnten Futters durch das neue ersetzen. Nach etwa 2 Tagen mit dieser Mischung wird wieder ein weiteres Viertel ausgetauscht, nach weiteren 2 Tagen erneut ein zusätzliches Viertel. Somit lautet das Verhältnis der Futtermischung nach ca. 6 Tagen: 1/4 bisheriges und 3/4 neues Futter. Im Bestfall ist also nach rund 7 Tagen der Umstellungsprozess abgeschlossen. Jedoch: Dieser Prozess kann sich bei besonders sensiblen Tieren auch über 3 Wochen erstrecken.
Natasa Xenophontos, DVM
Die Veterinärmedizinerin und Molekularbiologin mit zypriotischen Wurzeln lebt und arbeitet in Berlin (D).